Lochstein - eine Bestückung mit Brutröhren ist zwingend!!
Hohlkammern vor dem Einsatz unbedingt entgraten; Flügelschutz für unsere Hautflügler!
Der von mir eingesetzte Lochstein dient ausschliesslich als Versuchsfeld für die unterschiedlichsten Brutröhrenmaterialien. Diese sind z.B. aus:
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- Bambus: - auch Tonkin genannt: Achtung, der aus dem Handel/Baumarkt etc. kommt aus Südostasien und ist immer noch mit einem markhaltigen Kern gefüllt. Dieser muss dann noch meist mühsam entfernt werden. Bitte Sorgfalt walten lassen, damit die Stäbe vorne und innen unverletzt d.h. ohne Spleisse sind. Zudem muss die Innenwandung schön glatt ausgearbeitet sein.
Heimischer Bambus aus unseren Gärten zeigt diese Erscheinung nicht mehr; diesen halte ich für wesentlich geeigneter; vgl. Foto: "Ein Bild sagt mehr als 100 Worte". >>
- Budleiazweige: - trocknen und aufbohren; Budleia = Schmetterlingsflieder
- Pflanzenhohlstengel: - kann man auf jeder Wanderung in der freien Natur sammeln
- Holunderzweige: - im Widerspruch zu dem, was ich überall lese, knabern meine Wildbienen diese markhaltigen Kerne nicht heraus. Unser Wildbienen folgen dem Evolutionsprinzip: Alles geht den Weg des geringsten Widerstandes.
- Reet: - wächst in und an Feuchtgebieten; an Flüsse und Kanäle. Beim Sägen auf glatte und spleissfreie Einflugöffnungen achten. Wir beherbergen Hautflügler!!
- Strohhalme: Roggen, Gerste, Weizenstroh vor dem Dreschen ernten und trocknen
- Pflanzenhalme: z.B. aus dem Garten von Ziergräsern, schneiden und dann trocknen
Tipp: die frischen Halme lassen sich deutlich beser schneiden als trockne!
- Japanischer Knöterich: der Innendurchmesser sollte <= 8mm sein. Zu häufig beobachte ich unbelegte Brutröhren dieser
Pflanzenart, weil dieser Fehler immer wieder kopiert wird. Man hat das Wildbienenhaus sehr schnell voll aber mit einem untauglichen Brutröhrenmaterial, denn
Stäbe mit einem Durchmesser kleier als 8mm sind in der Regel viel zu kurz, damit eine Mauerbiene ein taugliches
Liniennest von akzeptabler Länge anlegen kann. Wählen Sie Bambus aus heimischen Gärten! Der Knoten - zu Knotenabstand ist bedeutend länger und somit viel tauglicher als bei diesem
asiatischen Wildkraut. Als Bienenweide taugt diese Pflanze aber sehr wohl.
Zu große Brutröhrendurchmesser: Zu große Durchmesser werden verschmäht - Warum?
Eine von Mauerbienen häufig genutzter Durchmesser liegt bei 6 - 8 mm, im Durchschnitt d = 7 mm. Dies ergibt eine Querschnittsfläche von etwa 40 Quadrat-mm.
Die Lochsteine haben etwa eine Größe von 15 *15 mm bis 15 * 30 mm.
Aus dem Querschnittsvergleich ergibt sich eine Übergröße von etwa: 6 - 12
fach. Dies ist der Grund, warum ich empfehle, das in einem Wildbienhaus ein Hohlblockstein nichts zu suchen hat. Derselbe Platz mit Bambusbrutröhren
ausgefüllt, bringt eine unvergleichlich höhere Belegungsdichte - aber auch sehr viel mehr Aufwand. Dieser wird aber durch die Belegungsdichte und den vielfältigen Beobachtungsmöglichkeiten mehr
als ausgeglichen!
Berechnung:
Die Mauerbienen befüllen ihre Brutröhre mit d=8mm und einer Länge l=15mm
diagoanl zur Hälfte mit Pollen. Das eingetragene Pollenvolumen V beträgt:
V = r * r * Pi * l / 2
= 4 mm * 4 mm * 3,14 * 15 mm /2 = 380 Kubikmillimeter = 0,38 Kubik-cm
Der Lochstein Kommt auf:
V = b * h * l
= 15 mm * 30 mm * 15 mm = 6750 Kubikmillimeter = 6,75 Kubik-cm.
Somit ist ersichtlich, dass derLochstein etwa 18 fach zu groß ist.
Derart große Wildbienen gibt es auf der ganzen Erde nicht!!
Bitte den Vogelschutzdraht nicht vergessen: Querschnitt 2 * 4 cm oder Kükendraht mit 3 cm Lochdurchmesser. Wie Sie dem Foto entnehmen können habe ich jeden 2-ten Steg entfernen müssen. Die Absturzhäufigkeit der anfliegenden Wildbienen war viel zu hoch. Der Abstand von den Brutröhren bis zum Drahtgitter sollte so bemessen sein, dass die Wildbienen dahinter ungehindert fliegen können. Etwa 5 - 8 cm genügen hier.
Beispiel: Flügelspannweite Scherenbiene etwa: 10 mm + 4 mm + 10 mm ergibt 24 mm! (2* Flügel + Körperdurchm.)
Euer Wildbienexperte aus Dortmund gibt geprüfte Tipps die in der Praxis Bestand haben. Nur mit Ihnen zusammen ist es möglich, die vielen kopierten Fehler abzustellen. Bitte helfen Sie mit, denn 50% von 560 Arten stehen auf der
Roten Liste.
Ihr Dortmunder Wildbienenexperte - wie der BUND - Dortmund veröffentlicht.
Dem will ich nicht widersprechen. BUND: herzlichen Dank!